Marketing 30-30-40

Es gibt Betriebe, die sehr viel für den Marketingbereich ausgeben. Schöne Hochglanz-Firmenbroschüren, Flyers, Briefpapier, Visitenkarten, Merchandising, Aktionen und Werbeeinschaltungen. Ja, das kostet alles sehr viel Geld. Aber was bringt es, wenn die Qualität vor Ort zu wünschen übrig lässt? Oder die Mitarbeiter unfreundlich sind? Gutes Marketing fängt meiner Meinung nach bei den Mitarbeitern an. Mir geht es wirklich schlecht, wenn von der Firmenbroschüre dynamische und freundlich lächelnde Mitarbeiter herunterschauen und mir in Wirklichkeit sichtbar überarbeitete, kurz angebundene, mich nicht anschauende, grantige Mitarbeiter das Essen überreichen.

Sollten wir uns nicht zuerst auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter konzentrieren?

Sollten wir das klassische Marketing nicht einmal unter einem anderen Gesichtpunkt betrachten?

Ich meine, dass es für einen Marketingmanager empfehlenswerter wäre, eng mit dem Personal- und Produktionsmanager zu kooperieren.

Mitarbeiterpflege macht 30 % vom Marketingbudget aus

Ein zufriedener und motivierter Mitarbeiter macht unbewusst und bewusst Werbung fürs eigene Unternehmen. Die vielen Gespräche, die außerhalb des Betriebes geführt werden, wo Mitarbeiter über ihre Arbeit sprechen, zählen allesamt zu Marketing-Angelegenheiten.

Wenn über den Chef geredet wird, ist damit automatisch die ganze Firma gemeint!

Ist es dann nicht offensichtlich, wenn in das Wohlbefinden und die Ausbildung der Mitarbeiter investiert wird, auch das Marketing – oder anders gesagt die Mundpropaganda – besser funktioniert? Ist ein echtes Lächeln bei den Mitarbeitern nicht viel mehr Wert als jede Hochglanz­broschüre?

Die Mitarbeiter haben meist einen direkten Kontakt zu den Kunden. Sie sollten die lebendige Broschüre verkörpern. Bei Nachfragen müssten Sie genau erzählen können wofür die Firma steht, welche Ziele verfolgt werden und welche Qualität produziert wird. Können Ihre Mitarbeiter das? Wenn nicht, dann lassen Sie hier ein großes Marketingpotenzial brach liegen. 

Herausragende Qualität sorgt für weiter 30 % Marketing

Es ist gleichgültig, wie schön die Bilder in den Firmenprospekten aussehen. Wenn die Qualität und Präsentation am Teller da nicht mithalten, fühlen sich Ihre Kunden gefrotzelt.

Über Produktqualität kann ich meine Kunden täglich am besten überzeugen, wie toll die Firma ist.

„Heute haben wir spezielle Tomaten aus dem Burgenland für die Beilage verwendet. Sonnengereift und nur für uns angebaut. Wollen Sie die mal probieren?“ Wenn ein Mitarbeiter solch kleine Details dem Gast wissen lässt, was würde er dann denken? Was würde er/sie anschleißend am Tisch erzählen?

„Wir beziehen unser Fleisch nicht aus Masttierhaltung, sondern haben einen kleinen Bauern gefunden, der seine Schweine artgerecht, mit viel Auslauf, hält. Das ist zwar ein bisschen teurer, aber schmeckt tausendmal besser!“

Sie sehen, tägliches Marketing geht über Produktqualität und Mitarbeiterengagement. Die verbliebenen 40 % des Marketingbudgets können Sie dann für die klassischen Marketingtools ausgeben.

Im Klartext: Wenn Sie einen jährlichen Umsatz von 2 Millionen machen, werden Sie höchstwahrscheinlich 3 % für Marketingmaßnahmen budgetieren. Sprich: € 60.000,– . Davon investieren Sie € 18.000,– in die Mitarbeiterbildung, € 18.000,– für die Produktqualität und die restlichen € 42.000,– stehen Ihnen immer noch für andere Marketingzwecke zur Verfügung.

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