Messung = Motivation

Gemessen wird überall: Im Sport, beim Songcontest, in der Wirtschaft, in der Schule, in der Politik, bei Computerspielen, in Hollywood, einfach überall.

Als Zuschauer sind wir aufgeregt, wenn er oder sie ein paar Punkte mehr hat oder ein paar Hundertstel schneller ist. Die Athleten und Bewerber sind genau so aufgeregt. Sich mit anderen zu messen war schon immer eine Motivation besser zu werden. Dass dahinter, Monate und Jahre der Vorbereitung, des Trainings und der Anstrengung stecken ist in dem Moment, wenn das Ergebnis bekannt gemacht wird, weg.

Manche haben Talent und erreichen ihre Ziele schneller, andere brauchen ein intensiveres Training, können aber genauso zu den Besten gehören.

Das „sich messen“ liegt uns im Blut. Es motiviert und spornt uns an. Es macht das Leben aufregend. Ohne Meisterschaften, ob Fußball, Tennis, Schach, Skispringen, Oskar- und Nobelpreisverleihung, das Supertalent, Schlag den Raab oder Sackhüpfen, würde es keine Motivation geben, sich anzustrengen. Also ist Wettbewerb etwas Gutes, das zur Weiterentwicklung der Menschheit beiträgt.

Viele glauben, Wettbewerbe seien nur für Talente, Streber oder Erfolgssüchtigen gedacht. Aber unbewusst wird alles und jeder bewertet und gemessen. Wer hat der größte Auto, die schönste Frau, das größere Haus, das meiste Geld, die bessere Figur, den tollsten Job, die meiste Freizeit und so weiter… In diesen Fällen ist der Preis kein Pokal oder irgendeine Geldsumme, sondern die gesellschaftliche Anerkennung. Kurz, wir werden unser Leben lang gemessen und motiviert mehr Leistung zu bringen.

Es ist egal von welcher Position man startet. Alleine das Messen motiviert schon.

„Im Jahr 2000 hörte ich zum Rauchen auf und ich setzte mir das Ziel, ein halbes Jahr später einen Halbmarathon zu laufen. Ich fing also zu trainieren an und in Mai 2001 war es soweit. Gemeinsam mit 5.000 anderen Läufern legte ich los. Es war die schnellste Zeit, die ich jemals gelaufen bin. Sich mit so vielen begeisterten Sportlern zu messen, gab auch mir Flügel. Platz 125 bei den über Vierzigjährigen war mein Lohn und ein echter Ansporn weiter zu machen.“

Jack Stack und 12 weiter Manager kauften 1983 die fast bankrotte Firma SRC vom Mutterunternehmen International Harvester und zwar um 100.000 Dollar. Zehn Jahre später war die Firma bereits 23 Millionen Dollar wert. 2008 stieg der Umsatz von 16 Millionen auf über 400 Millionen Dollar und der Aktienkurs kletterte von 10 Cent auf 234 Dollar. Was hat Jack Stack richtig gemacht?

Er brachte all seinen Mitarbeitern bei die Bilanzen zu lesen, er legte die Bücher offen und stellte überall in der Fabrik Tafeln mit konkreten Zahlen- und Leistungsvorgaben auf. Die Erreichung der Tagesziele und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter wurden mit Bonuszahlungen und öffentlicher Anerkennung belohnt.

Gestützt auf Forschungen aus dem Game-Design lassen sich die Ergebnisse von Jack Stack mit einer einfachen Gleichung zusammenfassen: Messung=Motivation

Wenn man sieht, wie sich die Zahlen verändern, werden auch Wiederholungen faszinierend, außerdem hat man ein positives Feedback. Das Messen an sich ist dabei oft wichtiger als das Messergebnis.

Die Kessel-Methode, ein Instrument das für die Gemeinschaftsverpflegung und seine Mitarbeiter entwickelt wurde, basiert genau auf diesem Prinzip. Im Deutschsprachigen Raum gibt es über 40.000 Großküchen. Stellen Sie sich vor, all diese Betriebe treten jedes Jahr zum Kessel-Wettbewerb an. Welche positiven Veränderungen wären dadurch in unserer Branche auf einen Schlag möglich? Wie viele Mitarbeiter könnten auf einmal motiviert werden!

Es geht nicht ums gewinnen. Das Leben ist ein Spiel und jeder ist eingeladen mitzumachen. Spiel mit und wir feuern uns gegenseitig an, um in ungeahnte Höhen aufzusteigen. Wir können nichts verlieren – nur gewinnen.

 

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